
Urlaub ist mehr als nur Freizeit. Für viele Menschen ist die Auszeit vom Alltag ein fester Bestandteil der Jahresplanung als Belohnung und Tapetenwechsel, Entspannungsmöglichkeit. Aber Urlaub kann noch viel mehr: Er ist eine echte Gesundheitsmaßnahme.
Viele Studien zeigen, dass regelmäßige Pausen helfen, Stress zu reduzieren, das Immunsystem zu stärken, den Blutdruck zu senken und das emotionale Wohlbefinden zu fördern. Vorausgesetzt, der Urlaub wirkt auch wirklich erholsam. Denn das passiert nicht von allein.
Warum Urlaub nicht automatisch entspannt
„Erholung ist der Prozess, in dem wir die Beanspruchung rückgängig machen können“, sagt Prof. Carmen Binnewies, Arbeitspsychologin an der Universität Münster. Sie erforscht, wie Menschen vom Arbeitsalltag regenerieren und was dabei hilft oder hindert.
Viele Menschen kennen das: Der Kopf ist im Büro geblieben, die To-do-Liste im Gepäck, das Handy pingt weiter. Statt sich zu lösen, hetzt man durch Sehenswürdigkeiten oder kämpft mit der Anreise. Erholung stellt sich so kaum ein – dabei wäre genau das so wichtig für Körper und Psyche.
Drei Ebenen, auf denen Urlaub wirkt
Das Deutsche Institut für Tourismusforschung hat in einer umfassenden Analyse die positiven Wirkungen von Urlaub untersucht. Die Studienlage zeigt drei zentrale Wirkungsebenen:
- Stressabbau:
Die Reduktion von Stressreaktionen ist die wohl bekannteste Wirkung von Urlaub. Wenn der Alltag pausiert, kann der Körper zur Ruhe kommen – Puls und Blutdruck sinken, das Nervensystem reguliert sich, das Immunsystem wird stabiler. - Wohlbefinden steigern:
Urlaub hebt die Stimmung – durch Abstand, Freude, neue Eindrücke. Dabei geht es nicht nur um oberflächlichen Genuss, sondern auch um sogenanntes eudaimonisches Wohlbefinden: das Gefühl von Sinn, persönlichem Wachstum und tiefer Zufriedenheit. - Gesundheit stärken:
Wer im Urlaub gut schläft, sich bewegt, gesund isst und psychisch ausgeglichen ist, stärkt ganzheitlich seine Gesundheit. Auch psychosomatische Beschwerden können sich verbessern.
Wie erholen wir uns richtig?
Die Erholungsforschung zeigt: Nicht der Urlaub selbst ist entscheidend, sondern wie wir ihn gestalten. Jeder Mensch erholt sich anders – und das hängt unter anderem von der beruflichen Belastung ab.
- Wer körperlich arbeitet, profitiert meist von ruhigen, passiven Erlebnissen wie einem Strandurlaub.
- Wer mental arbeitet, also viel sitzt und denkt, braucht eher aktive Regeneration – zum Beispiel Wanderungen, Sport oder intensive Naturerlebnisse.
Entscheidend ist laut Forschung vor allem eines: Selbstbestimmung. Wir erholen uns besser, wenn wir selbst entscheiden können, wie, wo und mit wem wir Urlaub machen – und was wir erleben möchten.
Tipps für eine gelungene Auszeit
Damit Urlaub wirklich erholsam wirkt, empfehlen sich folgende Strategien:
- Vorher bewusst planen: Überlegen Sie sich vorab, was Sie brauchen – Ruhe, Inspiration, Aktivität? Klären Sie Erwartungen mit Mitreisenden.
- Loslassen lernen: Schalten Sie berufliche E-Mails und Push-Nachrichten ab. Gönnen Sie sich eine echte mentale Auszeit.
- Sanfte Übergänge: Planen Sie Pufferzeiten vor und nach dem Urlaub ein. So gelingt die Rückkehr entspannter – ohne Stress durch Wäscheberge oder übervolle Postfächer.
- Urlaubsrituale schaffen: Dinge wie ein Tagebuch, eine feste Morgenroutine oder besondere Mahlzeiten können die Auszeit strukturieren und vertiefen.
Wie wirkt Urlaub am nachhaltigsten?
Ein langer Urlaub ist toll – aber nicht immer nachhaltig. Studien zeigen: Die positiven Effekte eines Urlaubs klingen oft schon nach ein bis drei Wochen ab. Das heißt nicht, dass sich Urlaub nicht lohnt – im Gegenteil.
Mehrere kürzere Auszeiten über das Jahr verteilt wirken laut Forschung deutlich besser als eine lange Reise pro Jahr. Auch sogenannte Mini-Auszeiten im Alltag können viel bewirken – ein freier Nachmittag, ein Ausflug ins Grüne oder bewusste Pausen im Wochenverlauf helfen, das Stresslevel zu regulieren.
Erholung mitnehmen – Strategien für den Alltag
Damit das gute Urlaubsgefühl möglichst lange anhält, helfen kleine Tricks:
- Erinnerungen aktivieren: Fotos anschauen, Reisetagebuch lesen, Urlaubsgerichte nachkochen – das aktiviert die positiven Emotionen erneut.
- Urlaubsroutinen übernehmen: Haben Sie im Urlaub meditiert, Spazierengehen genossen oder eine Sprache ausprobiert? Integrieren Sie kleine Elemente davon in Ihren Alltag.
- Digitale Entlastung weiterführen: Wenn das Handy im Urlaub Pause hatte – gönnen Sie sich das auch zu Hause. Vielleicht nicht den ganzen Tag, aber bewusst abends oder am Wochenende.
- Neue Perspektiven behalten: Urlaub öffnet den Blick – für andere Kulturen, andere Lebensstile, neue Eindrücke. Nehmen Sie diese Offenheit mit zurück in Ihren Alltag
Urlaub ist Medizin, wenn wir ihn ernst nehmen
In den Apotheken Abels verstehen wir Gesundheit ganzheitlich – und Urlaub gehört für uns dazu. Wir erleben täglich, wie sehr Stress, Schlafmangel und Überforderung das Wohlbefinden belasten können.
Deshalb ist unsere Haltung klar: Erholung ist kein Luxus, sondern ein Gesundheitsfaktor. Und den kann man gestalten – mit kluger Planung, bewusster Umsetzung und kleinen Strategien, um das Urlaubsgefühl zu verlängern.
Und wir begleiten Sie dabei. Ob mit Beratung zur Reiseapotheke, Unterstützung bei Schlafproblemen oder Tipps zur Stressregulation: In unseren Apotheken finden Sie nicht nur Medikamente, sondern Menschen, die zuhören und mitdenken.