Zeckenzeit

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Was Sie über FSME, Borreliose und den richtigen Schutz wissen sollten

Sie sind klein, unauffällig und doch hochaktiv, sobald es draußen wärmer wird: Zecken haben Hochsaison. Wer sich in der Natur aufhält – sei es im Garten, beim Spaziergang, beim Joggen oder Wandern – sollte die Risiken kennen, die mit einem Zeckenstich verbunden sind. Denn die winzigen Spinnentiere können Krankheitserreger wie FSME-Viren oder Borrelien übertragen. Beide Erreger können ernste gesundheitliche Folgen haben, lassen sich mit dem richtigen Verhalten aber gut vorbeugen.

 

Frühsommer-Meningoenzephalitis

FSME, die Frühsommer-Meningoenzephalitis, ist eine Virusinfektion, die das zentrale Nervensystem angreift. Sie kann zu Entzündungen der Hirnhäute, des Gehirns oder des Rückenmarks führen. Erste Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen und Übelkeit treten oft in einem zweigipfligen Verlauf auf, also mit einem zwischenzeitlichen Abfall und erneuten Anstieg der Temperatur. In schweren Fällen sind neurologische Ausfälle möglich – etwa Krampfanfälle, Lähmungen oder Sprechstörungen. Die gute Nachricht: Gegen FSME gibt es eine Schutzimpfung, über die wir in unseren Apotheken gerne aufklären.

 

Borreliose

Wesentlich häufiger kommt es in Deutschland zu Infektionen mit Borrelien – Bakterien, die eine sogenannte Lyme-Borreliose auslösen können. Eine Impfung gegen Borreliose ist bislang nicht verfügbar, sie befindet sich aber in der Entwicklung. Das bedeutet: Schutzmaßnahmen und Wachsamkeit sind hier besonders wichtig.

Borreliose kann sich auf vielfältige Weise äußern. Typisch ist die sogenannte Wanderröte, eine ringförmige Hautrötung rund um die Einstichstelle, die sich meist einige Tage bis Wochen nach dem Stich bildet. Sie ist oft das erste sichtbare Anzeichen. Unbehandelt kann Borreliose aber auch das Nervensystem, die Gelenke oder in seltenen Fällen das Herz betreffen. Symptome wie brennende Nervenschmerzen, Taubheitsgefühle, Lähmungen oder wiederkehrende Gelenkentzündungen können auftreten. Auch Gesichtslähmungen oder Hirnhautentzündungen sind möglich, insbesondere bei Kindern. Wird eine Borreliose früh erkannt, lässt sie sich in der Regel sehr gut mit Antibiotika behandeln.

Nicht jede Zecke trägt Borrelien in sich. Etwa 20 Prozent der Zecken in Deutschland sind Träger. Und nicht jeder Stich führt automatisch zu einer Infektion. Laut Robert Koch-Institut liegt das Risiko, tatsächlich zu erkranken, bei etwa 0,3 bis 1,4 Prozent aller Stiche. Dennoch ist Vorsicht geboten – vor allem, weil die Bakterien erst nach mehreren Stunden übertragen werden. Wer eine Zecke schnell entfernt, senkt das Infektionsrisiko deutlich.

 

Wie schütze ich mich richtig?

Ein Zeckenstich geschieht oft unbemerkt. Die Tiere sitzen in Gräsern, Büschen oder im Unterholz. Streift ein Mensch sie, haften sie sich an und wandern auf der Haut, bis sie eine geeignete Stelle finden. Bevorzugt stechen sie in warme, feuchte Regionen wie die Kniekehlen, Achselhöhlen, den Haaransatz oder hinter den Ohren. Mit einem speziellen Stechrüssel bohren sie sich in die Haut. Ihr Speichel enthält betäubende Stoffe, sodass der Stich kaum spürbar ist.

Beim Entfernen einer Zecke ist Sorgfalt gefragt. Am besten wird sie mit einer Zeckenkarte oder einer feinen Pinzette möglichst nah an der Haut gefasst und langsam gerade herausgezogen. Die Zecke darf nicht gequetscht werden, da das die Abgabe von Erregern begünstigen kann. Auch Hausmittel wie Öl, Alkohol oder Cremes sollten nicht eingesetzt werden, da sie die Zecke stressen und zum verstärkten Ausstoß von Erregern führen können.

Nach dem Entfernen sollte die Stichstelle sorgfältig desinfiziert und beobachtet werden. Bleibt der Stechrüssel in der Haut zurück, kann es zu einer kleinen lokalen Entzündung kommen, das Borreliose-Risiko erhöht sich dadurch aber nicht.

 

Vorbeugung ist der beste Schutz.

Wer sich in der Natur bewegt, sollte möglichst geschlossene Kleidung tragen, die Haut nach Aufenthalten im Grünen gründlich absuchen und gegebenenfalls ein zeckenabweisendes Mittel auftragen. Besonders bei Kindern lohnt sich eine genaue Kontrolle an Kopf, Hals und Gelenkbereichen. Die FSME-Impfung ist eine wirksame Maßnahme in Risikogebieten – auch in Teilen Nordrhein-Westfalens ist sie bereits empfehlenswert.

Falls es doch zu einem Stich kommt, sollte man Ruhe bewahren und die Zecke sachgerecht entfernen. Bei auffälligen Hautveränderungen oder Beschwerden, die in zeitlichem Zusammenhang mit dem Stich stehen, ist eine ärztliche Abklärung wichtig. Je früher eine Borreliose erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen.

In unseren Apotheken beraten wir Sie gerne zu allen Fragen rund um den Schutz vor Zecken, zur FSME-Impfung und zu geeigneten Produkten für Ihre Reiseapotheke oder Outdoor-Aktivitäten. Zeckenzeit ist kein Grund zur Panik – aber ein Anlass, gut vorbereitet zu sein.

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